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Antje Velsinger

Dreams in a cloudy space

Eine multimediale Choreographie von Antje Velsinger

 

In unserer kapitalistisch geprägten Gesellschaft definieren wir alte Körper vorwiegend über ihr Defizit, darüber, was sie nicht mehr können und nicht mehr sind. Alte Körper konfrontieren die jüngeren mit ihrer eigenen Vergänglichkeit und dem möglichen Verlust von Leistungsfähigkeit. Dadurch entstehen auch Berührungsängste zwischen den Generationen. Wäre es daher nicht lohnend, unsere gesellschaftliche Sichtweise auf alte Körper einer Revision zu unterziehen? Wie kann man alten Körpern begegnen und sie wahrnehmen jenseits von dem, was sie nicht mehr leisten? Und vor allem: was ist ihr Blick? Wie erleben sie selbst ihren Körper?


Aufbauend auf Interviews, einer Bewegungsrecherche und Videodreh in verschiedenen Altenheimen und Seniorentreffs in Köln und Hamburg beschäftigt sich „Dreams in a cloudy space“ mit körperlichen Qualitäten jenseits von Effizienz. In einer Reihe von Traumsequenzen begegnen sich verschiedene Körpergenerationen. Sie suchen Halt, sinken, fallen, stützen sich, genießen und nutzen diverse Tricks, um den „Alltag“ zu meistern. Sie reisen auf Rollen zu ihrem Sehnsuchtsort ...und wenn das Meer zu weit entfernt ist, holen sie es zu sich nach Hause. Aus der poetischen Komposition von Video- und Soundfragmenten, Objekten und den Körpern einer 35-jährigen und einer 75-jährigen Tänzerin, entsteht eine Choreographie, in der Grenzen unscharf werden: zwischen Aktivität und Passivität, Isolation und Rückzug, Freude und Resignation.

 

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„Dreams in a cloudy space“ ist ein Verstärker für die Stimmen, die wir sonst nicht hören, und eine Suche danach, mit welcher Haltung wir altern können.

 

  Kontext der Produktion:  Die Produktion "Dreams in a cloudy space" ist der zweite Teil der choreographischen Serie „Bodies of capitalism“. In „Bodies of capitalism“ untersucht Antje Velsinger Körper, die in unserer westlich geprägten Konsum- und Leistungsgesellschaft eine besondere Rolle spielen, entweder weil sie diese affirmieren oder weil sie in ihr eine Randexistenz führen. In allen drei Teilen dieser choreographischen Serie geht es darum, die Körper der Ökonomie unserer Zeit temporär zu entziehen und jene Eigenschaften aufzudecken, die ein widerständiges Potential haben. Der erste Teil der Serie „Massive Dreams“ (Premiere März 2017) untersuchte das Phänomen der Ausdehnung und ist eine Choreographie für ausladende, überdimensionale Körper. Der dritte Teil „Perform“ (Premiere März 2021) wird den Fokus auf weibliche Körper im Leistungssport legen, um in dieser Auseinandersetzung alternative Perspektiven auf das Phänomen Leistungsfähigkeit zu entwerfen.

 

 Publikumsgespräch:  Am 30.11. mit dem LICHTHOF Freund*innen e.V.

 

Künstlerische Leitung & Choreographie: Antje Velsinger
Tanz: Pauline Payen & Brigitta Schirdewahn
Performance Video: Marlies Dietrich, Inge Jost & Antje Velsinger
Bühne: Sophie Aigner
Video: Ayla Pierrot Arendt
Sound: Julia Krause
Kostüm: Valentina Primavera
Dramaturgie: Heike Bröckerhoff
Licht: Henning Eggers
Produktionsleitung: Sabina Stücker


Eine Produktion von Antje Velsinger in Koproduktion mit dem tanzhaus nrw Düsseldorf

 

Gefördert durch: Freie und Hansestadt Hamburg, Behörde für Kultur und Medien, Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW, NRW Landesbüro Freie Darstellende Künste, gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Kunststiftung NRW.


Mit Unterstützung durch: tanzfaktur Köln, Lichthoftheater Hamburg, Altenzentrum Deckstein-Clarenbachwerk Köln, Seniorenhaus Heilige Drei Könige Köln, DRK Seniorentreff Haus Ottensen Hamburg.

 

Foto © Ayla Pierrot Arendt & Imke Lass / Video © Ayla Pierrot Arendt

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