LICHTHOF Theater
Stadttheater #3
Raum im Kopf · Vocoder · 8 Cent Leben
Für STADTTHEATER haben wir Bürger*innen und Künstler*innen eingeladen, das Theater gemeinsam zu erobern und es für sich als Raum zu nutzen, indem sie im Kleinen wie im Großen nichts Geringeres als die Gesellschaft als Ganzes verhandeln. Neun Künstler*innen arbeiten mit Institutionen und Gruppierungen aus der Stadt zusammen. Das LICHTHOF öffnet seine Räume für Hamburg und seine Bewohner*innen, ihre Themen, ihre Stimmen, ihre Körper. Welche Themen fördern sie gemeinsam zutage? Welche gemeinsame Sprache finden sie? Und wie kann ein Theaterraum aussehen, wenn er die Stadt spiegelt, in der er steht?
An jeweils drei Abenden zeigen drei Künstler*innen/Gruppen ihre Arbeiten.
STADTTHEATER
#3
Mit der
Erfahrung, dass Kommunikation im Taxi anders funktioniert als in anderen Räumen
überträgt Gloria Schulz Taxi-Innenräume und Taxi-Geschichten mit Zuhilfenahme von VR-Brillen auf die Bühne. Die
Musikerinnen von plastiq trankribieren Synthesizer-Kompositionen für die
menschliche Stimme. Ein Chor – das Vocoder Ensemble – wird das neue Arrangement
performen und Yves Kemp vom DESY (Deutsches Elektronen-Synchroton) die
physikalische Entschlüsselung wissenschaftlich einordnen und der CUM-EX
PAPERS-Regisseur Helge Schmidt beschäftigt sich mit dem Beruf des*der
Flaschensammler*in.
RAUM IM KOPF
Gloria Schulz + Taxifahrer*innen
Zusammen mit dem Publikum erforschen Alexander Nham und Gloria Schulz flüchtige Begegnungen im Taxi. Daraus werden neue Räume geschaffen, hinterfragt und überhaupt ins Licht gerückt. Wie ändert sich die Kommunikation auf engem Raum und bei begrenzter Zeit? Was muss passieren, damit sich unbekannte Menschen einander öffnen?
Anhand von vier Fallbeispielen können die Zuschauer*innen mithilfe eines Forschungsinstruments in die Köpfe der Testpersonen sehen und hören.
Von und mit: Taxifahrer*innen, Alex Nham, Gloria Schulz
VOCODER
plastiq + Das Vocoder Ensemble + Yves Kemp (DESY)
Synthesizer-Komposition erhält ihren Sog durch die Eigenwilligkeit der Modul-Interaktionen. Der Mensch hört der Maschine zu und versteht, kombiniert, geht in Synthese. Wir decodieren das Knarzen, Blubbern, Rauschen, die unendlichen Loops dieser Musik allein mit unseren Stimmen und entledigen den Theaterraum des gesprochenen und gesungenen Wortes.
Übrig bleiben Klang, Rhythmus, Luft, Körper und der Versuch einer physikalischen Entschlüsselung.
Von und mit: vocoder ensemble, Yves Kemp, plastiq
8 CENT LEBEN
Helge Schmidt + Jonas Woltemate + Flaschensamler*innen
Sie sind ständige Begleiter im städtischen Alltag und bleiben doch meist unsichtbar. Sie sind über alle Altersgruppen und auf alle Stadtteile verteilt zu finden, aber sie sind nicht organisiert. Sie haben keine Stimme. Was haben uns Flaschensammler*innen zu sagen? Wer sind sie? Der Versuch einer Annäherung an Menschen, denen wir täglich begegnen, ohne sie zu sehen.
Von und mit: Flaschensammler*innen, Helge Schmidt, Jonas Woltemate
Künstlerische Leitung: Alida Breitag
Von und mit: Hamburger Bürger*innen und Institutionen, Frauen und Fiktion, Frank Koenen, Véronique Langlott, Charlotte Pfeifer, plastiq, Philipp Joy Reinhardt, Helge Schmidt und Jonas Woltemate, Jonas Woltemate, Gloria Schulz und Christopher Weymann
Mitarbeit: Lisa Eimer
Licht und Technik: Sönke Christian Herm, Patrick Dadaczynski
Hier geht's zu STADTTHEATER #1 und STADTTHEATER #2
Gefördert durch: Behörde für Kultur und Medien Hamburg, Alfred Toepfer Stiftung, Rudolf Augstein Stiftung, Lichthof Stiftung, Theaterpreis des Bundes
Illustration (c) Moritz Schulze / Fotos (c) Andreas Schlieter